Seminar "Kollaborative Datenschutzmechanismen"

Die zunehmende Durchdringung des Alltags mit untereinander vernetzten 'intelligenten' Geräten führt zu einer Erosion der Privatsphäre bei breiten Schichten der Gesellschaft. Hinzu kommt, dass dies häufig automatisiert und im Verborgenen geschieht. Neue Datenschutzansätze versuchen, Datenschutzverstöße mit kollaborativen Techniken wie ortsbezogene Dienste, Web 2.0 Anwendungen, etc. zu identifizieren. Das heißt, die Betroffenen selbst sollen mit Unterstützung durch Informationssysteme in die Lage versetzt werden, gemeinsam Probleme bei der Erhebung, Verarbeitung und Nutzung ihrer persönlichen Daten aufzudecken. Dabei übernehmen Informationssysteme die Aufgabe, durch Data-Mining-Techniken potentielle Verstöße gegen Regeln (sogenannte "Institutionen") zu identifizieren. Das können sowohl rechtliche als auch soziale Regeln sein, z.B. "Keine Datenübermittlung, ohne den Betroffenen vorher zu informieren" oder "Frage nicht nach Daten über Freunde".


Im Zuge dieses Seminars soll in Gruppenarbeit zu je drei bis vier Teilnehmern erarbeitet werden,
1) ob und wie sich Methoden aus der Institutionenforschung in technischen Datenschutzmaßnahmen realisieren lassen,
2) wie sich existierenden Datenschutzmechanismen auf soziale Strukturen abbilden lassen, und
3) welche rechtlichen Konsequenzen sich aus kollaborativ identifizierten Verstößen ableiten lassen.