Nutzerverhalten in Peer-To-Peer Systemen

Ausführliche Beschreibung

Im Gegensatz zu Client-Server Systemen unterscheiden Peer-To-Peer Systeme nicht zwischen Anbietern von Diensten (Servern) und Nutzern von Diensten (Clients). Vielmehr fungiert hier jeder Knoten im Netzwerk gleichzeitig als Client und als Server. In der Praxis nutzen viele Knoten, so genannte Free-Rider, zwar die angebotenen Dienste, stellen aber selbst keine Dienste zur Verfügung. Im Rahmen dieses Projekts, das gemeinsam mit dem Lehrstuhl für empirische Wirtschaftsforschung an der Universität Magdeburg durchgeführt wird, untersuchen wir menschliches Verhalten in diesem Kontext. Hierfür haben wir im letzten Jahr Software entwickelt, die es menschlichen Benutzern erlaubt, einen einzelnen Knoten innerhalb eines Peer-To-Peer Systems zu steuern. Ziel dieses Projekts ist die Untersuchung verschiedener Ausprägungen unkooperativen Verhaltens, um dann Rückschlüsse auf die technische Realisierung von Peer-To-Peer Systemen zu ziehen. In ersten Experimenten haben wir Strategien von Nutzern betrachtet, die ausschließlich indirekt, d. h. über Nutzungsstatistiken, das Verhalten anderer Spieler beobachten konnten. Unser aktueller Forschungsschwerpunkt liegt in der Erweiterung des Systems um die Möglichkeit, sich gegenseitig Informationen bezüglich der Kooperativität anderer Spieler zu schicken. Diese Informationen kann ein Spieler dann zur Beurteilung anderer Spieler nutzen, deren Verhalten er noch nicht beobachten konnte.